Vorteile/Nachteile von Open Source Software
Warum eine Anwendungssoftware für technologische Entwicklung heute unentbehrlich ist
Soll ein Projekt aus einem komplexen technischen Bereich umgesetzten werden und auch später noch als Entwurf für eine Weiterentwicklung oder anderer technischer Entwicklung zur Verfügung stehen, dann ist das heute ohne PC Anwendungssoftware kaum möglich. Man kann zwar komplett auch alles ohne PC machen, nur mit Bleistift und einem Block Papier, der Vorteil ist hier, das jeder die Konstruktionen lesen kann, ohne auf einen PC zurückgreifen zu müssen. Verbreiten kann man es wie vor dem Internetzeitalter durch einfaches kopieren und verschicken durch die Post. Der Zeitaufwand bei Änderungen bzw. Verbesserungen das ganze neu zu Zeichnen, sowie die Beschränkung die physikalischen Prozesse nur mit Nährungs-theoretischen Berechnungen abzuschätzen und hier somit ein großes Optimierungspotenzial auszublenden, und letztendlich der Material und Zeitaufwand der zu kopieren-und mit der Post zu verschickenden Blaupausen sind nur einige Gründe die heutige Computerinfrastruktur für die technische Entwicklung mit einzubeziehen. Ein weiterer Grund ist das eine Gruppe von Mitarbeitern dadurch besser die Arbeiten koordinieren und optimieren kann, da jeder in der Lage ist auf die Information von einem vernetzten Computer zuzugreifen. Die Voraussetzung für diese Zusammenarbeit erfordert jedoch das alle die gleiche Anwendungssoftware nutzen, bzw. das die Dateiformate mit der jeweils verwendeten Software kompatibel ist. Für ein Projekt was man ganz alleine ohne Mitarbeiter umsetzt, spielt das alles hier natürlich keine Rolle, es sei denn man möchte seine Entwicklung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, für minimale lokale Verbreitung der Information reicht es wie vor dem Internetzeitalter aus, das ganze durch Aushänge, Skripte oder Bücher zu verbreiten. Möchte man jedoch seine Entwicklung der globalen Menschheit zur Verfügung stellen und nach dem Leitgedanken der OSE, das jeder Anpassungen oder Verbesserungen an seiner Entwicklung vornehmen kann, kommt man nicht um das Internet und einer entsprechenden Anwendungssoftware, die jeder Nutzen kann herum. Und damit kommen wir zum größten Nachteil von proprietärer Software, Die Dateiformate von proprietärer Software lassen sich nur mit identischer Software öffnen bzw. bearbeiten, zudem sind die Dateiformate meist nicht abwärtskompatibel. Dies ist auch gewollt, da es zur Geschäftspolitik gehört.
Was spricht für den Einsatz von OpenSource in der OSEG?
- OpenSource ist weit verbreitet: Kein Betriebssystem abseits von Windows kommt ohne OpenSource-Komponenten aus.
- Namhafte Hersteller, wie z. B. IBM oder SUN stellen ihre Produkte als OpenSource zur Verfügung und fördern damit enorm deren Verbreitungsgrad und Weiterentwicklung.
- Die OpenSource-Community hat eine immense Man-Power an Entwicklern, weit mehr als jeder proprietäre Software-Hersteller.
- OpenSource ist in einigen Bereichen Marktführer (z. B. JBoss und Apache).
- Die Qualität von OpenSource-Software ist nachweisbar: Durch Offenlegung des Quellcodes entsteht ein sehr hoher Qualitätsdruck auf die Entwickler.
- Nur hoch qualifizierte Entwickler engagieren sich in OpenSource-Projekten.
- Die eigene Reputation ist oft genug der maßgebliche Ansporn, sich in OpenSource-Projekten zu engagieren.
- Durch (erlaubtes und gewünschtes) Verwenden von fremdem Code wird dieser überdurchschnittlich oft einem Review unterzogen. Damit werden Fehler sehr viel schneller als in proprietärem Code gefunden und behoben, siehe dazu einen Artikel über den Bug im Linux-Dateisystem Ext4
- OpenSource-Software ist sehr gut dokumentiert.
- OpenSource schafft Innovation: Hoch motivierte und qualifizierte Entwickler können frei von Altlasten oder Firmenvorgaben eigene Vorstellungen realisieren. Ausgangspunkt ist meist ein Mangel an vorhandenen passenden Lösungen.
- OpenSource schafft Standards: Hohe Qualität und eine breite Wissensbasis ist die Voraussetzung dafür, Standards zu schaffen und Akzeptanz und Verbreitung zu erreichen.
- Die OpenSource-Initiative ist seit langem etabliert: Erste Projekte starteten Mitte der 80er Jahre im Rahmen der GNU-Initiative.
Der momentane Reifegrad der Open Source Software
Hierbei spielt das jeweiligen Einsatzgebietes eine große Rolle, da Open Source Software stark unterschiedliche Reifegrade aufweist. Derzeit gibt es einige Softwarebereiche, in denen es noch keine ausreichend ausgereifte Open Source Software existiert wie z.B. im CAD Bereich. Die Anzahl dieser Fälle wird zukünftig jedoch minimiert, da in diesen Bereichen, in denen Open Source Software derzeit noch hinter den kommerziellen Produkten zurückfällt, viele Open Source Projekte aktiv sind. Um die Entwicklung und Verbesserung zu beschleunigen, sind hier besonders die Nutzer (insbesondere Wir) gefragt, hier Feedback bei den Problemen während der Anwendung zu geben.
Die Nachteile von Open Source Software
- Fehlende Garantie und Support: Gegenüber dem Hersteller besteht kein Anspruch auf Garantie- sowie Supportleistungen.
- Hoher Schulungsaufwand: Weit verbreitete kommerzielle Produkte sind in vielen Fällen leichter zu nutzen und erfordern keinen so hohen Schulungsaufwand wie einigen Open Source Softwarelösungen.
- Unsichere Weiterentwicklung: Für die Weiterentwicklung von Open Source Software gibt es keinen Garantie, weil sie vom freiwilligen Engagement der Community sowie der Nachfrage abhängt.
- Kritische Anwendungsintegration: Im Zusammenspiel mit anderen Applikationen, insbesondere kommerzieller Software, kann es zu erheblichen Problemen kommen.
Was spricht für den Einsatz von proprietärer Software in der OSEG?
- Man arbeitet selten auschließlich mit einer Software. Es stellt sich also die Frage nach den Schnittstellen, welche eine Software bereitstellt und den jeweiligen Anwendungszweck. Proprietäre Programme sind weit verbreitet. Daher "diktieren" diese mit welchen Dateiformaten bspw. in einer Branche gearbeitet wird, wie DXF oder DWG im Ingenieurwesen (CAD) oder PDF zum übergreifenden Dokumentenaustausch z.B. mit Druckereien.
- Je nach Größe des Anbieters und der Verbreitung der Software ergibt sich eine gewisse Sicherheit, dass dieser sein Produkt regelmäßig wartet und langfristig mit Updates versorgt (Microsoft, Adobe, Apple, ...). Je größer das Unternhmen, desto geringer ist die Verhandlungsmacht des Kunden und einer möglichen Individualisierung durch den Anbieter. Eine vertragliche Absicherung ist nur möglich sofern der Anbieter solvent ist und nicht durch eine Übernahme oder Insolvenz betroffen ist. Das Risiko, dass ein Open Source Projekt eingestellt wird ist u.U. höher kann aber durch einen selbst übernommen und die Weiterentwicklung fortgeführt werden.
- Der Anbieter proprietärer Software kennt sich mit seiner Software am besten aus und ist dadurch in der Lage Veränderungen entsprechend schnell umzusetzen. Diese Veränderungen sind immer mit Kosten für den Kunden verbunden.
- Die Stabilität und Geschwindigkeit proprietärer Software ist mit der Freigabe für den Markt grundsätzlich gegeben. Eine Weiterentwicklung und Verbesserung liegt jedoch ausschließlich im Interesse des Anbieters. Erfahrungsgemäß werden proprietäre Programme nicht für ältere Hardware optimiert. Open Source Software gibt grundsätzlich keine Garantie bzgl. Stabilität und Geschwindigkeit oder gar bzgl. der Lauffähigkeit. Dies ist Abhängig von der Größe der Nutzer- und Entwicklergemeinschaft und damit dem allgmeeinen Interesse diese Bedürfnisse zu befriedigen. Kleine oder junge Projekte enthalten nicht selten Fehler und sind nicht zwangsläufig für hohe Leistung optimiert, je nach Anforderungen.
- Das Supportangebot für proprietäre Software ist in vielen Fällen nur durch Supportverträge mit dem Anbieter erweitert. Unabhängig davon existiert für freie wie proprietäre Software ein großes Angebot frei im Internet. Bei Open Source Software steckt diese teilweise im Quellcode selbst. Darüber hinaus existiert auch kommerzieller Support für Open Source Software in Form von bspw. Serviceverträgen.
Die Nachteile von proprietärer Software
- proprietärer Software sind meist kostenpflichtig und müssen bezahlt werden. Darüber hinaus fallen häufig jährliche Wartungsgebühren an. Ein Update muss ebenfalls gekauft werden.
- Bei proprietärer Software handelt es sich um "Closed Source", also nicht im Quellcode einsehbare, abgeschlossene Systeme. Sicherheitsspezifische Aspekte (Sicherheitslücken oder sicherheitsrelevante Fehlfunktionen) können daher nicht vorab im Quellcode ersehen und vielleicht sogar selber korrigiert werden.
- Der Support bei auftretenden Problemen ist bei proprietärer Software kostenpflichtig. Austauschmöglichkeiten wie Foren oder Mailinglisten werden häufig nicht angeboten und sind meist nur im Open Source Lager zu finden.
- Wird der Support für eine Software (im schlechtesten Falle das Betriebsystem selbst) nicht mehr weitegeführt, ist man gezwungen das ganze System auf ein neues Betriebsystem zu installieren, wodurch dann die gesamte Arbeitssoftware die nicht auf das neue Betriebsystem ausgelegt ist nutzlos wird.
- Wie schon oben beschrieben, lassen sich die Dateiformate von proprietärer Software nur mit identischer Software öffnen bzw. bearbeiten, zudem sind die Dateiformate meist nicht abwärtskompatibel.
Schlussbemerkung
Zum Schluß möchte ich hier noch auf einen Artikel verweisen der ein großteil von dem was hier gelistet ist beinhaltet: warum-open-source-besser-ist