Kathodentester
Der Kathodentester ist ein Teilprojekt der Zn/O-Brennstoffzelle
Zunächst soll eine einfache Zelle als Testsystem für Gaskathoden entwickelt werden. Diese Zelle verfügt über keinerlei Zuführungen und Ableitungen für Zink, Elektrolyt und Luft sondern wird manuell von oben befüllt.
Der Kathodentester soll vor allem dazu dienen, eine kostengünstige und mit einfachen Mitteln zu bauende Testkammer für mehrere Entwickler verfügbar zu machen, so dass alle eine einheitliche und quasi standardisierte Testumgebung haben und die Testergebnisse quantitativ vergleichbar sind.
Getestet werden sollen damit vor allem:
- Gaskathoden und zwar solche aus eigener Herstellung als auch im Vergleich kommerzielle Versionen
- Anoden, z.B. einfache Zinkplatte vs. poröse Platte aus verpresstem Zinkpulver
- Dichtungen, z.B. Flachdichtung aus EPDM
Bau des Kathodentester
Anfertigung der Kammer aus einzelnen Platten
Der Kathodentester wird aus einfachem und in jedem Baumarkt für kleines Geld erhältlichem sogenannten Bastlerglas (Polystyrol) in 4mm Dicke hergestellt.
Man schneidet dieses zunächst in 4 Platten von 12 x 16 cm. (Aus einer 50 x 25cm Platte bekommt man demnach 6 solcher Stücke raus. 2 Platten in Reserve zu haben, falls bei der Bearbeitung eine kaputtgeht, ist sicher nicht ganz verkehrt, weil Bastlerglas ein Sauzeug ist, was die Bearbeitung angeht ;))
Dann werden darin am Rand umlaufend verschiedene Löcher von 5.5mm gebohrt, wobei die Verwendung einer Bohrlehre hilfreich ist und gewährleistet dass die Löcher der einzelnen Platten deckungsgleich zueinander sind.
Nun werden in 3 der Platten noch im mittleren Bereich vier Löcher gebohrt, zunächst auf 5,5mm, dann auf 10mm nachgebohrt, um dann anschliessend mit einer Stichsäge die Bereiche für die Kammern aussägen zu können.
Anschliessend werden die Kanten mit einer Feile etwas geglättet.
Nun kann man schonmal testweise die einzelnen Teile zusammenschrauben um zu sehen, ob die Bohrungen für die Schrauben auch wirklich einigermaßen deckungsgleich sind oder ggflls. Bohrungen nachzubearbeiten.
Dichtung aus EPDM
Von den 4 Elementen werden jeweils 2 miteinander verklebt, so dass man zwei Verbundelemente erhält: eines bestehend aus der (Haupt-)Kammer für die Anode und der Rückwand und ein zweites, welches einen Rahmen mit Falz zum einkleben der Gaskathode bildet. Zwischen diese beiden Elemente kommt eine Flachdichtung aus EPDM. (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk oder kurz EPDM = Ethylen-Propylen-Dien-Monomer ist ein terpolymeres Elastomer (Gummi) und somit ein synthetischer Kautschuk. vgl.[1] und [2] Wikipedia ). Das Material gibts im Baumarkt zu kaufen als Teichfolie, wir nehmen hier eine Stärke von 1.5mm.
Einkleben der Gaskathode
Die Gaskathode wird bei dem zweiten Verbundelement mit Silikon in den Falz eingebettet. Dabei wird in den Winkel von aussen und von innen das Silikon schräg beigeschmiert, damit eine möglichst gute Dichtwirkung erzielt wird. Immerhin muss hier verhindert werden, das hochprozentiges KOH (=Kalilauge) austritt.
Zink-Anode als Taschenplatte
Die Zink-Anode für den Kathodentester sollte plattenförmig sein, d.h., eine Platte aus dünnem Zinkblech. Dünnes Zinkblech ist übrigens günstig verfügbar in Form von alten Dachrinnen, diese bestehen fast nahezu aus reinem Zink, mit einem ganz minimalen Anteil (< 1%) Titan. Für den ersten Test sollte eine Zinkanode in Form einer Taschenplatte zur Anwendung kommen, d.h., ein Zinkblech wird in der Mitte gefaltet, so dass eine doppelwandige Tasche entsteht. Die Intention dabei war, das man in einem weiteren Testlauf die Tasche mit feinem Zinkpulver füllen könnte, um somit die Oberfläche deutlich zu vergrößern und damit vielleicht auch die Amperezahl. In einem ersten Testlauf sollte die Anode jedoch ohne Füllung betrieben werden, so das man ggfll. einen Unterschied zwischender Variante mit und ohne Füllung erkennen und quantifizieren könnte.
Das Blech für die Taschenplatte wurde zunächst an den Seiten mit jeweils zwei Laschen versehen, welche man umbiegen kann um die Tasche zu formen. Dabei bleiben jedoch an den Schmalseiten große Öffnungen erhalten, welche mit Küchenpapier umklebt werden, damit das Zinkpulver einerseits nicht herausfallen kann, aber andererseits durch die groben Poren des Küchenpapiers eine Elektronenaustausch bzw - Fluß möglich ein sollte, das Küchenpapier entspricht hier also der sog. Separator-Membran.
Bei dem Versuch die Form der Tasche etwas nachjustieren und dabei eine Lasche vor und zurückzubiegen zeigte sich, das das Material schnell mürbe wird und die Lasche brach ab. Beim einpassen der Tasche in die Kammer zeigte sich, das die verbliebenen Laschen eher hinderlich waren, da sie etwas in der Dicke auftragen (die Kammer ist nur 4mm tief) und ausserdem auch das aufkleben des Küchenpapiers erschweren. Da sie andererseits nicht wirklich notwendig waren (das gefaltete Zinkblech behält auch ohne die Laschen seine Form) wurden die Laschen daraufhin entfernt. Anschliessend wurden die Schmalseiten auf ganzer Länge mit Küchenpapier umklebt und damit die Tasche auch zur Seite hin geschlossen.
Zum Schluss wurde noch ein dünnes Plastikgitter auf die Tasche geklebt. Da die Tasche in der Kammer relativ viel Spiel hat könnte sie sich darin bewegen und das Nickelgitter auf der anderen Seite berühren, was zu einem Kurzschluss führen würde. Durch das Plastikgitter wird aber jeder direkte Kontakt verhindert.
Erster Testlauf
TODO:
- Bilder von der Bohrlehre
- ev. einige Tips zur Bearbeitung von Bastlerglas
- Bilder vom Zuschneiden der Dichtung
- Bilder vom Einkleben der Gaskathode
- Bilder fertige Zelle
- erste Tests