OpenScience: Unterschied zwischen den Versionen

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== OpenScience innerhalb von OSEG ==
 
== OpenScience innerhalb von OSEG ==
  
OSEG-Projekte beschäftigen sich nicht nur mit der Konstruktion und dem Bau von Geräten, sondern als notwendige Voraussetzungen dafür oftmals auch mit wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung von Grundlagen und Methoden. Ausserdem finden sich unter den OSEG-Mitgliedern auch viele Wissenschaftler und Ingenieure mit einer akademischen Ausbildung.
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OSEG-Projekte beschäftigen sich nicht nur mit der Konstruktion und dem Bau von Geräten, sondern, als notwendige Voraussetzungen dafür, oftmals auch mit der wissenschaftlichen Forschung sowie der Entwicklung von Grundlagen und Methoden. Außerdem finden sich unter den OSEG-Mitgliedern auch viele Wissenschaftler und Ingenieure mit einer akademischen Ausbildung.
  
Da wissenschaftliche Ergebnisse stets auf den Entdeckungen vorangehender Generationen von Wissenschaftlern basieren, stellen sie Allgemeingüter dar und sollten als solche Open Source publiziert und zugänglich gemacht werden. Nur so kann durch Weiterentwicklung bereits vorhandener Erkenntnisse eine stete Effizienzsteigerung erreicht werden.  
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Wissenschaftliche Ergebnisse basieren auf den Entdeckungen vorangehender Generationen von Wissenschaftlern. Sie stellen somit Allgemeingüter dar und sollten als solche Open Source publiziert und zugänglich gemacht werden. Nur so kann durch Weiterentwicklung bereits vorhandener Erkenntnisse eine stete Effizienzsteigerung erreicht werden.
  
 
<!-- Dabei ist es vom Selbstverständnis her klar, das wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse natürlich auch ein Allgemein-Gut darstellen und als solche ebenfalls als Open Source publiziert und zugänglich gemacht werden sollten, denn es liegt in der Natur der Sache, das wissenschaftliche Entdeckungen stets in den Kontext der Entdeckungen vorangehender Generationen von Wissenschaftlern eingebettet sind und darauf basieren und ihrerseits wieder die Grundlage für weitere Forschungprojekte darstellen.  Nur so kann eine maximale Effizienz erreicht werden, in dem man auf bereits vorhandenen Erklentnissen aufbaut und diese weiterentwickelt. -->
 
<!-- Dabei ist es vom Selbstverständnis her klar, das wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse natürlich auch ein Allgemein-Gut darstellen und als solche ebenfalls als Open Source publiziert und zugänglich gemacht werden sollten, denn es liegt in der Natur der Sache, das wissenschaftliche Entdeckungen stets in den Kontext der Entdeckungen vorangehender Generationen von Wissenschaftlern eingebettet sind und darauf basieren und ihrerseits wieder die Grundlage für weitere Forschungprojekte darstellen.  Nur so kann eine maximale Effizienz erreicht werden, in dem man auf bereits vorhandenen Erklentnissen aufbaut und diese weiterentwickelt. -->
  
Jedoch findet sich im akademischen Praxisalltag mitunter eine andere Handhabung. Forschung wird neben öffentlichen Geldern auch durch Drittmittel aus Wirtschaft und Industrie finanziert. Daraus ergibt sich eine Abhängigkeit, die zur Folge hat, dass es eine „freie Forschung“ im eigentlichen Sinne nicht mehr gibt.
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Im akademischen Praxisalltag findet sich Jedoch mitunter eine andere Handhabung. Forschung wird neben öffentlichen Geldern auch durch Drittmittel aus Wirtschaft und Industrie finanziert. Daraus ergibt sich eine Abhängigkeit, die zur Folge hat, dass es eine „freie Forschung“ im eigentlichen Sinne nicht mehr gibt.
 
 
  
 
Insbesondere folgende Punkte sind zu kritisieren:
 
Insbesondere folgende Punkte sind zu kritisieren:
  
- Die Auswahl der Themen zu denen geforscht wird, wird oftmals durch die Partikular-Interessen der Konzerne vorgegeben, wodurch der Anteil an reiner Grundlagenforschung stark eingeschränkt wird.
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- Konzerne geben mit ihren Partikularinteressen oftmals die Auswahl der Themen vor, zu denen geforscht wird. Der Anteil an reiner Grundlagenforschung ist somit stark eingeschränkt.
  
- Der Zugang zu Forschungsergebnissen wird durch die Praxis von Verlagen wie z.B. Elsevier und anderen durch Nutzungs-Gebühren für interessierte Leser einerseits, aber andererseits auch durch Gebühren, die der Forscher für die Publikation bei einem bestimmten Verlag zu entrichten hat, deutlich erschwert oder gar verhindert.
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- Mit der Praxis von Verlagen wie Elsevier u. a. hohe Nutzungsgebühren von interessierten Lesern sowie Gebühren von Forschern für die Publikation bei einem bestimmten Verlag zu verlangen, wird der Zugang zu Forschungsergebnissen deutlich erschwert oder gar verhindert.
  
- Obwohl durch "Peer-Review"-Verfahren ein gewisses Maß an Objektivität erzeugt werden sollte, geschieht es in der Realität in zunehmendem Maße, das tendenziöse und in die Geschäftspolitik von Konzernen oder auch staatlichen Institutionen besser passende, aber verfälschte Ergebnisse als Stand der Forschung präsentiert werden. Ein klischeehaftes Beispiel dazu wäre ein Tabak-Konzern, der eine von ihm finanzierte Studie zur "Unschädlichkeit des Rauchens" gegen entsprechende Zahlungen bei einem renomierten Verlag so plaziert, dass die Ergebnisse wirken als wären sie dem üblichen "peer-review"-Verfahren unterzogen worden und somit objektiv erscheinen [https://de.wikipedia.org/wiki/Elsevier#Kritik_an_Elsevier].
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- Obwohl durch "Peer-Review"-Verfahren ein gewisses Maß an Objektivität erzeugt werden soll, geschieht es in der Praxis in zunehmendem Maße, dass tendenziöse und in die Geschäftspolitik von Konzernen oder staatlichen Institutionen besser passende, aber verfälschte, Ergebnisse als Stand der Forschung präsentiert werden. Ein klischeehaftes Beispiel dafür ist ein Tabakkonzern, der eine von ihm finanzierte Studie zur "Unschädlichkeit des Rauchens" gegen entsprechende Zahlungen bei einem renommierten Verlag so platzieren kann, dass die Ergebnisse wirken als wären sie dem üblichen "Peer-Review"-Verfahren unterzogen worden und somit objektiv [https://de.wikipedia.org/wiki/Elsevier#Kritik_an_Elsevier ¹].
 
In Konsequenz ergibt sich daraus, dass die „Wahrheit“, welche mitunter als Gesetzesgrundlage dient, vom dem bestimmt werden kann, der im Vorwege am meisten investiert hat.
 
In Konsequenz ergibt sich daraus, dass die „Wahrheit“, welche mitunter als Gesetzesgrundlage dient, vom dem bestimmt werden kann, der im Vorwege am meisten investiert hat.
  
  
Allmählich dringt die Problematik vor in die öffentliche Wahrnehmung und es gibt bereits erste Ansätze, dem entgegenzuwirken, die sich unter dem Oberbegriff "OpenScience" [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_science] subsummieren lassen. Weitere in diesem Zusammenhang zu nennende Stichworte sind "OpenAccess", "OpenData" und "CitizenScience".  Bei Letzterem geht es u.a. um "Konzepte wissenschaftlicher Bürgerschaft, welche die Notwendigkeit hervorheben, die Wissenschaften und Wissenschaftspolitik für die Gesellschaft zu öffnen" [https://de.wikipedia.org/wiki/Citizen_Science], also ähnlich, wie dies bereits seit langem von der OpenSource-Bewegung praktiziert wird.
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Allmählich dringt diese Problematik in die öffentliche Wahrnehmung vor und erste Ansätze, die dem entgegenwirken sollen, lassen sich unter dem Oberbegriff "OpenScience" [http://openscienceasap.org/open-science/ ²] subsummieren. Weitere Stichworte sind in diesem Zusammenhang "OpenAccess", "OpenData" und "CitizenScience".  Bei Letzterem geht es u. a. um „[...] Konzepte(n) wissenschaftlicher Bürgerschaft, welche die Notwendigkeit hervorheben, die Wissenschaften und Wissenschaftspolitik für die Gesellschaft zu öffnen“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Citizen_Science] In Anlehnung an diese Konzepte agiert die OpenSource-Bewegung bereits seit langem.
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Auch OSEG sieht sich in dieser Tradition und möchte daher den "OpenScience"-Aspekt in Bezug auf eigene Projekte, und dabei insbesondere solche mit Forschungs- und Entwicklungscharakter, stärker hervorheben und unterstützen.
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Dabei sind frei zugängliche Publikationen ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse ("OpenAccess") eine Selbstverständlichkeit und entsprechen ihrer üblichen Praxis, alle Konstruktionspläne von Bauprojekten unter OpenSource-Lizensierung zu veröffentlichen.
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Mittels einer Nutzergemeinschaft sollen die Bauprojekte durch Nachbau und Beta-Testing erprobt und weiterentwickelt werden können. Analog soll diese Weiterentwicklung auch bei OSEG-Forschungsarbeiten praktiziert und dabei die besonderen Eigenschaften sowie die Mächtigkeit des OpenSource-Prinzips genutzt werden.  Dies geschieht in einem ersten Schritt z. B. durch interne Peer-Reviews [https://de.wikipedia.org/wiki/Offenes_Peer-Review]. Wie bereits erwähnt, weisen viele OSEG-Mitglieder aufgrund ihrer akademischen Ausbildung die dafür notwendige Qualifikation auf - ein Umstand, den es zu nutzen gilt. Im weiteren Verlauf könnte daraus ein OSEG-OpenScience-Journal entstehen.
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Ein wichtiger zweiter Schritt, bei dem sich OpenSource bereits bewährt hat, ist die Verwendung einer gemeinsamen Basis an wissenschaftlichen Entwicklungswerkzeugen (sog. "Tool-Chains") und Software.  Diesbezüglich pflegt OSEG eine Liste von erprobten und leistungsfähigen OpenSource-Tools [https://wiki.opensourceecology.de/Software], die laufend aktualisiert und ergänzt wird. Die Verwendung dieser Tools bietet mehrere Vorteile:
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- Freie Verfügbarkeit (im Gegensatz zum Einsatz teurer Spezialsoftware)
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- Intersubjektive Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen durch verschiedene Teams, die aber die gleiche Tool-Chain verwenden.
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- Vermeidung von falschen Forschungsergebnissen, z. B. aufgrund fehlerhafter proprietärer Software [https://www.heise.de/tp/features/Wenn-Wissenschaftler-Schwierigkeiten-mit-Excel-haben-3306959.html]. Fehler können auch in freier Software auftreten, jedoch ist hier durch Weitergabe der Quellen die Möglichkeit wesentlich größer, diese zu entdecken und zu beseitigen. Außerdem sind hierbei sehr kurze Zeiträume, manchmal schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des Fehlers, innerhalb derer ein sog. "Patch" zur Beseitigung des Fehler bereitgestellt wird, die Regel.
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Ein dritter Schritt besteht darin, an den OSEG-Standorten nicht nur Werkstätten sondern auch gezielt Forschungslabore einzurichten, wodurch OSEG noch einen Schritt weiter geht als z. B. die Bewegung der "Offenen Werkstätten". Auch deswegen werden solche Standorte von OSEG-Mitgliedern als "OpenEcoLabs" bezeichnet [http://openecolab.de/openecolab.html].
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Um das OSEG-Profil hinsichtlich OpenScience zu verstärken und auszubauen, wurde als vierter Schritt auch die wissenschaftliche Forschung als einer der beiden Hauptzwecke bei der Gründung des OSEG e. V. in der Vereinssatzung verankert.
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== Literaturhinweise ==
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| ¹. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Elsevier#Kritik_an_Elsevier , Abruf am 08.11.2016
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| ². vgl. http://openscienceasap.org/open-science/ ,  Abruf am 08.11.2016
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Auch OSEG sieht sich in dieser Tradition und möchte daher den "OpenScience"-Aspekt in Bezug auf eigene Projekte, und dabei insbesondere solche  mit Research&Development-Charakter, stärker hervorheben und unterstützen.
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== Wissenschaftliche Publikationen im OSEG-Umfeld ==
  
Dabei ist eine frei zugängliche Publikation unserer wissenschaftlichen Ergebnisse ("OpenAccess") eine Selbstverständlichkeit und entspricht unserer üblichen Praxis, alle Konstruktionspläne von Bau-Projekten unter OpenSource-Lizensierung zu veröffentlichen.
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(t. b. c.)
  
Während letztere durch Nachbau und beta-testing durch eine Nutzergemeinschaft erprobt und weiterentwickelt werden können, gilt es nun, etwas analoges auch in Bezug auf unsere Forschungsarbeiten zu praktizieren und dabei die besonderen Eigenschaften und die Mächtigkeit des OpenSource-Prinzips zu nutzen. Dies geschieht in einem ersten Schritt z.B. durch interne Peer-Reviews [https://de.wikipedia.org/wiki/Offenes_Peer-Review]. Wie bereits erwähnt, weisen viele OSEG-Mitglieder aufgrund ihrer akademischen Ausbildung die dafür notwendige Qualifikation auf - ein Umstand, den es zu nutzen gilt. Im weiteren Verlauf könnte daraus sogar ein eigenes OpenScience-Journal entstehen.
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{| class="wikitable"
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| [http://opensourceecology.org/wiki/File:Thesis.pdf opensourceecology.org] || Master-Thesis von Torbjörn Ludvigsen, 2016, "Live Software for RepRap Assembly Workshops"
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| [https://wiki.opensourceecology.de/Datei:OSE_-_wissenschaftliche_Seminararbeit_-_Timm_Wille_-_Version_2.pdf OSEG] ||  Seminararbeit von Timm Wille, 2013, "Open Source Ecology, Perspektiven einer neuen Wirtschaftsform"
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| [https://wiki.opensourceecology.de/images/6/60/TW-BA_Pitchregelung-VAWT_2015-04-20.pdf OSEG] ||  Bachelor-Thesis von Timm Wille, 2015, "Entwicklung einer Berechnungs-Methode für die Auslegung von Pitch-Regelungen bei vertikal betriebenen Windkraftanlagen nach Open Source Kriterien"
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| [https://wiki.opensourceecology.de/Datei:Bachelor_Thesis_Eric_Roder_Ressourcenbasierte_Wirtschaft.pdf OSEG] || Bachelor-Thesis von Eric Roder, 2013, "Ressourcenbasierte Wirtschaft: Darstellung und kritische Analyse"
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|}
  
Ein zweiter wichtiger Schritt, bei dem OpenSource bereits jetzt schon hervorragend zum Einsatz kommt, ist die Verwendung einer gemeinsamen Basis an wissenschaftlichen Entwicklungswerkzeugen (sog. "Tool-Chains") und Software.  Diesbezüglich pflegen wir eine Liste von erprobten und leistungsfähigen OpenSource-Tools [https://wiki.opensourceecology.de/Software], die laufend aktualisiert und ergänzt wird. Die Verwendung dieser Tools bietet mehrere Vorteile:
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== Links zu OpenScience-Projekten ==
  
- Verfügbarkeit für jedermann, etwa im Gegensatz zum Einsatz teurer Spezialsoftware
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(t. b. c.)
  
- Intersubjektive Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen durch verschiedene Teams, die aber die gleiche Toolchain verwenden.
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{| class="wikitable"
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| [http://www.appropedia.org/Welcome_to_Appropedia appropedia.org] || Appropedia
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| [https://energypedia.info/wiki/Main_Page energypedia.info] ||  Energypedia
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| [http://DIYbio.org DIYbio.org] || Biohacking
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| [http://openlabtools.org openlabtools.org] || OpenSource-Laborgeräte
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|-
 +
| [http://www.thingiverse.com/jpearce/collections/open-source-scientific-tools/page:1 thingiverse.com] || Labor-Equipment zum selber drucken
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|-
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| [https://open-labware.net/ openlabware.net] || Labor-Equipment zum selber drucken
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| [https://openeuroscience.com/hardware-projects/microcontrollers/arduino/ openeuroscience.com] || Open Neurophysiologie, incl. Equipment
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|}
  
- Vermeidung von falschen Forschungsergebnissen etwa aufgrund fehlerhafter proprietärer Software [https://www.heise.de/tp/features/Wenn-Wissenschaftler-Schwierigkeiten-mit-Excel-haben-3306959.html]. Fehler können auch in freier Software auftreten aber hier kommt zum Tragen, dass durch die Weitergabe der Quellen, die Möglichkeit Fehler zu entdecken und zu beseitigen wesentlich größer ist. Ausserdem sind hierbei sehr kurze Zeiträume, innerhalb derer ein sog. "Patch" zur Beseitigung des Fehler bereitgestellt wird, die Regel (manchmal schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des Fehlers).
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== Presseartikel, welche die Missstände in Bezug auf die Freiheit der Forschung belegen ==
  
  
Ein dritter Schritt besteht  darin, an den OSEG-Standorten nicht nur Werkstätten sondern auch gezielt Forschungslabors einzurichten, wodurch OSEG noch einen Schritt weitergeht als etwa die Bewegung der "Offenen Werkstätten" und mithin auch ein Grund, warum diese Standorte von uns als "OpenEcoLabs" bezeichnet werden [http://openecolab.de/openecolab.html].
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{| class="wikitable"
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! Referenz !! Beschreibung
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| [http://www.zeit.de/2013/32/gekaufte-wissenschaft Zeit Online] || "Forschungsfinanzierung: Die gekaufte Wissenschaft"
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| [https://magazin.jobmensa.de/gekaufte-wissenschaft-wie-abhaengig-sind-universitaeten-von-unternehmen/ JobMensa Magazin] || "Wie abhängig sind Universitäten von Unternehmen?"
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| [http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-gekaufte-forschung--wie-konzerne-an-deutschen-hochschulen-forschen-lassen-100.html WDR 1] || "Gekaufte Forschung – Wie Konzerne an deutschen Hochschulen forschen lassen - Monitor"
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| [http://www.heise.de/tp/artikel/45/45161/1.html Telepolis] || "Missbrauchte Wissenschaft"
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| [http://www.zeit.de/2016/20/betrug-universitaeten-daten-faelschung-wissenschaft Zeit Online] || "Betrug: Warum lügen und betrügen Wissenschaftler?"
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| [http://www.zeit.de/2014/31/betrug-wissenschaft-daten-manipulation Zeit Online] || "Betrug in der Wissenschaft: Bitte nur die ganze Wahrheit!"
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| [http://www.zeit.de/2014/01/wissenschaft-forschung-rettung Zeit Online] || "Unabhängige Forschung: Rettet die Wissenschaft!"
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| [http://www.sueddeutsche.de/wissen/kommentar-wie-weltfremd-darf-die-wissenschaft-sein-1.2800974 Süddeutsche Zeitung] || "Wie weltfremd darf die Wissenschaft sein?"
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|-
 +
| [http://www.nachdenkseiten.de/?p=32087 NachDenkSeiten] || "Der Bildungsputsch"
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| [http://www.heise.de/tp/artikel/49/49332/1.html Telepolis] || "Exzellente Entqualifizierung"
 +
|-
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| [http://www.heise.de/tp/artikel/49/49264/1.html Telepolis] || "Wenn Wissenschaftler Schwierigkeiten mit Excel haben"
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<!-- |-
 +
| [http://www.heise.de/tp/artikel/49/49400/1.html Telepolis] ||  "Keynes war nicht links, sondern konservativ" -->
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|}
  
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== Hochschulwatch ==
  
Um das OSEG-Profil hinsichtlich OpenScience zu verstärken und auszubauen, wurde als vierter Schritt auch die wissenschaftliche Forschung als einer der beiden Hauptzwecke bei der Gründung des OSEG e.V. in der Vereinssatzung verankert.
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"1,4 Milliarden Euro fließen aus der gewerblichen Wirtschaft jedes Jahr an deutsche Hochschulen - das entspricht einem Fünftel aller Drittmittel. Versuchen Unternehmen damit, Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen? Ist die Freiheit von Forschung und Lehre in Gefahr?"
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'''''[https://www.hochschulwatch.de/ Hochschulwatch]''''' gibt einen Überblick über Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an allen deutschen Hochschulen.
  
 
== Wissenschaftliche Publikationen im OSEG-Umfeld ==
 
== Wissenschaftliche Publikationen im OSEG-Umfeld ==

Version vom 8. November 2016, 15:01 Uhr

OpenScience innerhalb von OSEG

OSEG-Projekte beschäftigen sich nicht nur mit der Konstruktion und dem Bau von Geräten, sondern, als notwendige Voraussetzungen dafür, oftmals auch mit der wissenschaftlichen Forschung sowie der Entwicklung von Grundlagen und Methoden. Außerdem finden sich unter den OSEG-Mitgliedern auch viele Wissenschaftler und Ingenieure mit einer akademischen Ausbildung.


Wissenschaftliche Ergebnisse basieren auf den Entdeckungen vorangehender Generationen von Wissenschaftlern. Sie stellen somit Allgemeingüter dar und sollten als solche Open Source publiziert und zugänglich gemacht werden. Nur so kann durch Weiterentwicklung bereits vorhandener Erkenntnisse eine stete Effizienzsteigerung erreicht werden.


Im akademischen Praxisalltag findet sich Jedoch mitunter eine andere Handhabung. Forschung wird neben öffentlichen Geldern auch durch Drittmittel aus Wirtschaft und Industrie finanziert. Daraus ergibt sich eine Abhängigkeit, die zur Folge hat, dass es eine „freie Forschung“ im eigentlichen Sinne nicht mehr gibt.

Insbesondere folgende Punkte sind zu kritisieren:

- Konzerne geben mit ihren Partikularinteressen oftmals die Auswahl der Themen vor, zu denen geforscht wird. Der Anteil an reiner Grundlagenforschung ist somit stark eingeschränkt.

- Mit der Praxis von Verlagen wie Elsevier u. a. hohe Nutzungsgebühren von interessierten Lesern sowie Gebühren von Forschern für die Publikation bei einem bestimmten Verlag zu verlangen, wird der Zugang zu Forschungsergebnissen deutlich erschwert oder gar verhindert.

- Obwohl durch "Peer-Review"-Verfahren ein gewisses Maß an Objektivität erzeugt werden soll, geschieht es in der Praxis in zunehmendem Maße, dass tendenziöse und in die Geschäftspolitik von Konzernen oder staatlichen Institutionen besser passende, aber verfälschte, Ergebnisse als Stand der Forschung präsentiert werden. Ein klischeehaftes Beispiel dafür ist ein Tabakkonzern, der eine von ihm finanzierte Studie zur "Unschädlichkeit des Rauchens" gegen entsprechende Zahlungen bei einem renommierten Verlag so platzieren kann, dass die Ergebnisse wirken als wären sie dem üblichen "Peer-Review"-Verfahren unterzogen worden und somit objektiv ¹. In Konsequenz ergibt sich daraus, dass die „Wahrheit“, welche mitunter als Gesetzesgrundlage dient, vom dem bestimmt werden kann, der im Vorwege am meisten investiert hat.


Allmählich dringt diese Problematik in die öffentliche Wahrnehmung vor und erste Ansätze, die dem entgegenwirken sollen, lassen sich unter dem Oberbegriff "OpenScience" ² subsummieren. Weitere Stichworte sind in diesem Zusammenhang "OpenAccess", "OpenData" und "CitizenScience". Bei Letzterem geht es u. a. um „[...] Konzepte(n) wissenschaftlicher Bürgerschaft, welche die Notwendigkeit hervorheben, die Wissenschaften und Wissenschaftspolitik für die Gesellschaft zu öffnen“. [1] In Anlehnung an diese Konzepte agiert die OpenSource-Bewegung bereits seit langem.

Auch OSEG sieht sich in dieser Tradition und möchte daher den "OpenScience"-Aspekt in Bezug auf eigene Projekte, und dabei insbesondere solche mit Forschungs- und Entwicklungscharakter, stärker hervorheben und unterstützen. Dabei sind frei zugängliche Publikationen ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse ("OpenAccess") eine Selbstverständlichkeit und entsprechen ihrer üblichen Praxis, alle Konstruktionspläne von Bauprojekten unter OpenSource-Lizensierung zu veröffentlichen.

Mittels einer Nutzergemeinschaft sollen die Bauprojekte durch Nachbau und Beta-Testing erprobt und weiterentwickelt werden können. Analog soll diese Weiterentwicklung auch bei OSEG-Forschungsarbeiten praktiziert und dabei die besonderen Eigenschaften sowie die Mächtigkeit des OpenSource-Prinzips genutzt werden. Dies geschieht in einem ersten Schritt z. B. durch interne Peer-Reviews [2]. Wie bereits erwähnt, weisen viele OSEG-Mitglieder aufgrund ihrer akademischen Ausbildung die dafür notwendige Qualifikation auf - ein Umstand, den es zu nutzen gilt. Im weiteren Verlauf könnte daraus ein OSEG-OpenScience-Journal entstehen.


Ein wichtiger zweiter Schritt, bei dem sich OpenSource bereits bewährt hat, ist die Verwendung einer gemeinsamen Basis an wissenschaftlichen Entwicklungswerkzeugen (sog. "Tool-Chains") und Software. Diesbezüglich pflegt OSEG eine Liste von erprobten und leistungsfähigen OpenSource-Tools [3], die laufend aktualisiert und ergänzt wird. Die Verwendung dieser Tools bietet mehrere Vorteile:

- Freie Verfügbarkeit (im Gegensatz zum Einsatz teurer Spezialsoftware)

- Intersubjektive Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen durch verschiedene Teams, die aber die gleiche Tool-Chain verwenden.

- Vermeidung von falschen Forschungsergebnissen, z. B. aufgrund fehlerhafter proprietärer Software [4]. Fehler können auch in freier Software auftreten, jedoch ist hier durch Weitergabe der Quellen die Möglichkeit wesentlich größer, diese zu entdecken und zu beseitigen. Außerdem sind hierbei sehr kurze Zeiträume, manchmal schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des Fehlers, innerhalb derer ein sog. "Patch" zur Beseitigung des Fehler bereitgestellt wird, die Regel.


Ein dritter Schritt besteht darin, an den OSEG-Standorten nicht nur Werkstätten sondern auch gezielt Forschungslabore einzurichten, wodurch OSEG noch einen Schritt weiter geht als z. B. die Bewegung der "Offenen Werkstätten". Auch deswegen werden solche Standorte von OSEG-Mitgliedern als "OpenEcoLabs" bezeichnet [5].


Um das OSEG-Profil hinsichtlich OpenScience zu verstärken und auszubauen, wurde als vierter Schritt auch die wissenschaftliche Forschung als einer der beiden Hauptzwecke bei der Gründung des OSEG e. V. in der Vereinssatzung verankert.

Literaturhinweise

¹. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Elsevier#Kritik_an_Elsevier , Abruf am 08.11.2016
². vgl. http://openscienceasap.org/open-science/ , Abruf am 08.11.2016

Wissenschaftliche Publikationen im OSEG-Umfeld

(t. b. c.)

opensourceecology.org Master-Thesis von Torbjörn Ludvigsen, 2016, "Live Software for RepRap Assembly Workshops"
OSEG Seminararbeit von Timm Wille, 2013, "Open Source Ecology, Perspektiven einer neuen Wirtschaftsform"
OSEG Bachelor-Thesis von Timm Wille, 2015, "Entwicklung einer Berechnungs-Methode für die Auslegung von Pitch-Regelungen bei vertikal betriebenen Windkraftanlagen nach Open Source Kriterien"
OSEG Bachelor-Thesis von Eric Roder, 2013, "Ressourcenbasierte Wirtschaft: Darstellung und kritische Analyse"

Links zu OpenScience-Projekten

(t. b. c.)

appropedia.org Appropedia
energypedia.info Energypedia
DIYbio.org Biohacking
openlabtools.org OpenSource-Laborgeräte
thingiverse.com Labor-Equipment zum selber drucken
openlabware.net Labor-Equipment zum selber drucken
openeuroscience.com Open Neurophysiologie, incl. Equipment

Presseartikel, welche die Missstände in Bezug auf die Freiheit der Forschung belegen

Referenz Beschreibung
Zeit Online "Forschungsfinanzierung: Die gekaufte Wissenschaft"
JobMensa Magazin "Wie abhängig sind Universitäten von Unternehmen?"
WDR 1 "Gekaufte Forschung – Wie Konzerne an deutschen Hochschulen forschen lassen - Monitor"
Telepolis "Missbrauchte Wissenschaft"
Zeit Online "Betrug: Warum lügen und betrügen Wissenschaftler?"
Zeit Online "Betrug in der Wissenschaft: Bitte nur die ganze Wahrheit!"
Zeit Online "Unabhängige Forschung: Rettet die Wissenschaft!"
Süddeutsche Zeitung "Wie weltfremd darf die Wissenschaft sein?"
NachDenkSeiten "Der Bildungsputsch"
Telepolis "Exzellente Entqualifizierung"
Telepolis "Wenn Wissenschaftler Schwierigkeiten mit Excel haben"

Hochschulwatch

"1,4 Milliarden Euro fließen aus der gewerblichen Wirtschaft jedes Jahr an deutsche Hochschulen - das entspricht einem Fünftel aller Drittmittel. Versuchen Unternehmen damit, Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen? Ist die Freiheit von Forschung und Lehre in Gefahr?" Hochschulwatch gibt einen Überblick über Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an allen deutschen Hochschulen.

Wissenschaftliche Publikationen im OSEG-Umfeld

(t.b.c. ...)

opensourceecology.org Master-Thesis von Torbjörn Ludvigsen, 2016, "Live Software for RepRap Assembly Workshops"
OSEG Seminararbeit von Timm Wille, 2013, "Open Source Ecology, Perspektiven einer neuen Wirtschaftsform"
OSEG Bachelor-Thesis von Timm Wille, 2015, "Entwicklung einer Berechnungs-Methode für die Auslegung von Pitch-Regelungen bei vertikal betriebenen Windkraftanlagen nach Open Source Kriterien"
OSEG Bachelor-Thesis von Eric Roder, 2013, "Ressourcenbasierte Wirtschaft: Darstellung und kritische Analyse"

Links mit OpenScience-Projekten

(t.b.c. ...)

appropedia.org Appropedia
energypedia.info Energypedia
DIYbio.org Biohacking
openlabtools.org OpenSource-Laborgeräte
thingiverse.com Labor-Equipment zum selber drucken
openlabware.net Labor-Equipment zum selber drucken
openeuroscience.com Open Neurophysiologie, incl. Equipment


Presseartikel, welche die Missstände in Bezug auf die Freiheit der Forschung belegen

Referenz Beschreibung
Zeit Online "Forschungsfinanzierung: Die gekaufte Wissenschaft"
JobMensa Magazin "Wie abhängig sind Universitäten von Unternehmen?"
WDR 1 "Gekaufte Forschung – Wie Konzerne an deutschen Hochschulen forschen lassen - Monitor"
Telepolis "Missbrauchte Wissenschaft"
Zeit Online "Betrug: Warum lügen und betrügen Wissenschaftler?"
Zeit Online "Betrug in der Wissenschaft: Bitte nur die ganze Wahrheit!"
Zeit Online "Unabhängige Forschung: Rettet die Wissenschaft!"
Süddeutsche Zeitung "Wie weltfremd darf die Wissenschaft sein?"
NachDenkSeiten "Der Bildungsputsch"
Telepolis "Exzellente Entqualifizierung"
Telepolis "Wenn Wissenschaftler Schwierigkeiten mit Excel haben"

Hochschulwatch

1,4 Milliarden Euro fließen aus der gewerblichen Wirtschaft jedes Jahr an deutsche Hochschulen - das entspricht einem Fünftel aller Drittmittel. Versuchen Unternehmen damit, Einfluss auf die Wissenschaft zu nehmen? Ist die Freiheit von Forschung und Lehre in Gefahr? Hochschulwatch gibt einen Überblick über Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an allen deutschen Hochschulen.